Förderung und Therapie in der Frühförderung

In der Interdisziplinären Frühförderung arbeiten hochqualifizierte Fachkräfte aus verschiedenen Berufen (Disziplinen) Hand in Hand zusammen und bilden so ein Team um das Kind. Da wir eine Komplexleistung erbringen, kooperieren immer pädagogisch-psychologische und medizinisch-therapeutische Fachkräfte. Unser Ziel ist es, das Kind umfassend in seiner Gesamtentwicklung zu fördern.

Im pädagogisch-psychologischen Bereich arbeiten neben Psychologinnen auch Heilpädagoginnen, Sozialpädagoginnen, Sonderpädagoginnen, Kindheitspädagoginnen und Erziehungswissenschaftlerinnen.

Im medizinisch-therapeutischen Bereich arbeiten Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Logopädinnen, Ergotherapeutinnen und -therapeuten. Viele von ihnen sind Kooperationspartner und haben eine eigene Praxis.
Da die einzelnen Bereiche nicht klar voneinander abgrenzbar sind und ineinander übergehen, sind regelmäßige interdisziplinäre Absprachen in Form von Teamgesprächen sehr wichtig.

Nach dem ersten, offenen Beratungsangebot findet eine sogenannte Eingangsdiagnostik in Form einer Entwicklungs- oder Intelligenzdiagnostik statt, um den Entwicklungsstand eines Kindes feststellen zu können. Diese zeigt, was das Kind kann und in welchen Bereichen eine Unterstützung durch Frühförderung hilfreich ist. Während der Frühfördermaßnahmen führen wir bei Bedarf eine Verlaufsdiagnostik durch. Vor der Einschulung testen wir das Kind – eine hilfreiche Grundlage für die Einschulungsberatung. Zudem bieten wir auch verschiedene Formen der Elternberatung und Spieltherapie für die Kinder an.

In der Heilpädagogik bekommt das Kind ein individuelles, entwicklungsförderndes Spielangebot. Dabei geht man von den Stärken und Ressourcen des jeweiligen Kindes aus. Das Spielangebot wird dem Entwicklungsstand des Kindes möglichst genau angepasst, so dass auf diese Weise eine intensive und individuelle Förderung des Kindes in den verschiedenen Entwicklungsbereichen stattfindet. Welche Förderschwerpunkte in welchem Zeitraum behandelt werden, wird nach eingehender Beobachtung des Kindes gemeinsam mit den Eltern im Rahmen der Förderplanung besprochen.
Die heilpädagogischen Fachkräfte sind bei uns die ersten Ansprechpartnerinnen für die Eltern, da sie das Fallmanagement übernehmen.

In der Physiotherapie wird die motorische Entwicklung (Entwicklung der Bewegungsabläufe) gefördert. Auch dies wird altersgerecht gemacht, indem das Kind durch Spielzeuge motiviert wird, erwünschte Bewegungen auszuführen. Je nach Behandlungsart (Kinder-Bobath, Vojta, Castillo Morales, Osteopathie etc.) gibt es verschiedene Vorgehensweisen und Methoden, über die im interdisziplinären Team beraten wird. Physiotherapie brauchen insbesondere Frühchen und Säuglinge, die in der motorischen Entwicklung Auffälligkeiten zeigen.

Bei Verzögerungen oder Störungen der Sprachentwicklung und des Sprechens bekommt das Kind Logopädie. Durch Spielen wird das Kind zum Sprechen motiviert. Beispielsweise werden Laute, die das Kind noch nicht bilden kann, angebahnt und durch gezielte Spiele geübt und gefestigt. Die Eltern werden beraten, wie sie die Sprachentwicklung ihres Kindes unterstützen und fördern können. Deshalb werden auch Übungen für zu Hause mitgegeben. Je nach Störungsbild kommen auch in der Logopädie verschiedene Methoden zum Einsatz.

In der Ergotherapie werden Grob-, Fein- und Grafomotorik gefördert, aber auch die Koordination von Bewegungsabläufen. Zudem werden Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit gezielt geschult. Oftmals braucht es für die Ergotherapie einen speziell ausgestatteten Raum. In diesen Fällen findet die Ergotherapie in der Frühförderstelle statt.